In der frühen Zeit der Kirche galt die Taufe als Glaubensbekenntnis und stand für den Entscheid des mündigen Menschen, sein Leben mit Gott zu gehen. Im Laufe der Zeit hatte es sich aus verschiedenen Gründen eingebürgert, Kinder schon bald nach der Geburt zu taufen. Das Glaubensbekenntnis geben so die Eltern und Taufpaten stellvertretend für den Täufling ab.

Dem getauften Kind wird damit der Weg mit Gott eröffnet und das getaufte Kind wird später am Religionsunterricht teilnehmen. Eltern und Taufpaten sind auf diesem Weg in den Glauben wertvolle Begleiter – denn es braucht Mut, sich mit dem eigenen Glauben und den Grundfragen des Lebens auseinanderzusetzen.

In der Frühzeit der Reformation war wieder neu der Streit um Säuglings- und Erwachsenentaufe entbrannt. Hauptpunkt der Diskussionen war abermals die Frage nach dem Bekenntnis in der Taufe. Auf Vermittlung des Strassburger Reformators Martin Bucer (1491-1551) hin wurde erstmals – damals in dem kleinen hessischen Städtchen Ziegenhain in einer Gemarkung des Landgrafen Philipp von Hessen – folgender Kompromiss gefasst:

Die Säuglingstaufe wurde beibehalten, die Getauften sollten aber an der Schwelle zur Mündigkeit eine gründliche religiöse Unterweisung erhalten, um sich so am Ende der Unterweisung als mündige Christen in einer symbolischen Handlung vor der Gemeinde bewusst zu ihrer Taufe zu bekennen. Es dauerte jedoch bis weit ins 18. Jahrhundert, bis sich diese neue Praxis flächendeckend etablierte – auch in der Schweiz. Aber mit diesem Kompromiss die Idee der Konfirmation geboren war.

Auch bei uns in Seon bildet die Konfirmation in diesem Sinne den feierlichen Abschluss des Religionsunterrichtes. Zugleich ist der Konfirmationsgottesdienst eine Segensfeier. Ausdruck dafür ist der Konfirmationsspruch – ein Bibelwort, das die Konfirmand*innen für ihren weiteren Lebensweg mitbekommen.

Darin kommt der doppelte Aspekt der Konfirmation zum Ausdruck: Das aus dem Lateinischen abgeleitete Wort Konfirmation (confirmatio) bedeutet ja ‚Bestärkung‘, ‚Bestätigung‘ oder ‚Bekräftigung‘. So bestätigen einerseits die Konfirmand*innen mit ihrem Ja zur Konfirmation ihre Taufe und ihr Christsein, andererseits werden sie von Gott durch seinen Segen bestärkt für ihren weiteren Lebensweg.

Wie in der Ref. Landeskirche des Kantons Aargau üblich erfolgt die Vorbereitung zur Konfirmation auf zwei Jahre verteilt: Im Präparandenunterricht in der 8. und im Konfirmationsunterricht in der 9. Klasse. 

Den Start des Konfirmandenjahres bildet jeweils der Waldgottesdienst nach den Sommerferien im August. In diesem Gottesdienst stellen sich die neuen Konfirmand*innen der Gemeinde vor.

Das Highlight bildet jeweils die Konf-Projektwoche.  Zeitungsartikel Leuchtturm Konfcamp 2023

Den feierlichen Unterrichtsabschluss bildet der Konfirmationsgottesdienst, der traditionell am Palmsonntag stattfindet.